TRINIUS Der Rennsteig / Rennstieg 1889/1899 [neu gesetzt]

Artikel-Nr.: 978-3-86777-318-8

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226 Seiten, Reprint der zweiten verbesserten und vermehrten Auflage von 1899, Taschenbuch. Neu gesetzte Auflage 2014. Mit allen Zeichnungen der 1. und 2. Auflage sowie der Wanderkarte der 1. Auflage.

 

Inhalt.

Den Rennstiegpilgern. Gedicht

Einleitung: Charakter, Ausdehnung, Alter und Bestimmung des thüringer Rennstiegs

Am Vorabend der Bergwanderung: Neuenhof an der Werra

Erster Wandertag: Vom Dorfe Hörschel bis zum Inselberge

Zweiter Wandertag: Vom Inselberge bis zur Schmücke

Dritter Wandertag: Von der Schmücke bis Masserberg

Vierter Wandertag: Von Masserberg bis Neuhaus am Rennstieg

Fünfter Wandertag: Von Neuhaus a. R. bis zum Waldhaus (Forsthaus Waidmannsheil)

Sechster Wandertag: Vom Forsthaus Waidmannsheil bis Blankenstein an der Saale

 

 

 

Vorwort zur 1. Auflage.

Den Freunden des Thüringer Waldes biete ich hiermit ein neues Buch über die grüne Heimath dar: eine Wanderung über den Kamm des Gebirges, den uralten, seltsamen Rennstieg.

Diejenigen, welche in dem vorliegenden Werke vielleicht das Ergebniß neuester Forschungen über diesen geheimnißvollen Grenzweg erhoffen, werden dasselbe arg enttäuscht wieder aus der Hand legen. Der Mangel jeder wissenschaftlichen Methode muß ihnen naturgemäß Mißstimmung und Unbehagen erzeugen, und der Humor, der hie und da sein leichtsinniges, flatterhaftes Wesen treibt, ist auch gerade nicht dazu angethan, die verletzte Wissenschaft versöhnend wieder umzustimmen.

Es soll eben wieder nur ein Wanderbuch sein, nicht mehr noch minder. Wenn es neue Bewunderer für das thüringer Waldgebirge erwirbt, die Schaar der Rennstiegpilger vergrößert, wenn es vor allem dazu beitragen könnte, das Interesse für die Erhaltung des ehrwürdigsten Kulturdenkmals, welches der Thüringer Wald besitzt, in allen Kreisen neu zu wecken – so wäre der Zweck dieses Buches mehr als reichlich erfüllt. Denn der den Thüringer- und Frankenwald durchlaufende Rennstieg ist nicht nur zum Theil dem Verfall preisgegeben, was noch niederschlagender und wehmüthiger berührt: er beginnt auch bereits in dem Erinnern der Waldbevölkerung allmählich zu verlöschen.

‑ Allen braven Wandersleuten also gilt dieses Buch. Sie mögen über die freie, köstliche Bergzinnenstraße dahinziehen, hoch über Welt und Sorgen, und Aug´ und Herz laben an der Fülle prächtiger Bilder. Und wenn sie ausruhend Rast machen oder vor einem niedergehenden Wetter Unterschlupf suchen, da mögen sie sich, die Zeit zu kürzen, an dem was ich an persönlich Erlebtem hineinwob, ergötzen und noch in diesem Nachklang rasch verwehter Tage erkennen, mit welcher herzinnigen Freude uns diese merkwürdige Bergfahrt zu allen Stunden erfüllt hat.

 

Berlin, November 1889.                                                                                                                                                A. Trinius.

 

 

Vorwort zur 2. Auflage.

 

Es ist mir eine Freude, mein Rennstiegbuch nun in einer neuen, verbesserten Auflage den Freunden des Thüringer Waldes und seines eigenartigen Grenzpfades darbringen zu dürfen. – Die Jahre, welche dem Erscheinen der 1. Auflage gefolgt sind, haben mich belehrt, daß mein Buch in der That einem Bedürfniß entsprach. Es war damals gleichsam ein Mahn- und Weckruf, des alten Rennstiegs eingedenk zu bleiben. Seitdem wird der Renstieg wieder begangen, und die Schaar begeisterter Anhänger für ihn wächst von Jahr zu Jahr. Ein Rennstieg-Litteratur schoß in´s Kraut.

Wissenschaft und Forschertrieb regten sich; Altes ward aufgefrischt, Neues hinzugefügt. Das liebenswürdige Buch des früh verstorbenen Roßner, sowie das wissenschaftlich sehr werthvolle Werk von Bühring und Hertel seien hier nur angeführt. Ein Rennstiegverein hat sich begründet. Dreiherrensteinfeste sollen alljährlich das Interesse an dem ehrwürdigen Rainwege heben; letzterer ward Streckenweise einer Bezeichnung unterworfen, und dem Naturfreund dämmert ein heimlich Bangen auf, daß diese prächtige Bergzinnenstraße, in der Sucht, sie zu „erschließen“, noch einmal eine zeitgemäße Wandlung erfahren könne, um dann den Radlern als Rennbahn überwiesen zu werden.

Auch sonst hat mein Wanderbuch mancherlei Unheil angerichtet. Mehr denn einmal habe ich der ehrbaren Wissenschaft ein ernstes Kopfschütteln abgenöthigt, ebenso wie der Humor, der da und dort im Buche irrlichternd umgeht, unberechtigten Unmuth erzeugte und mich sogar in engherziger Auffassung harmlosens Scherzens ein paar Freundschaften gekostet hat. Die Weihkerzen vor dem Bilde des „Chronisten von Goldbach“ werden nicht mehr aufflammen.

Trotzdem mag der Schalk weiter seine Schellenkappe tönen lassen. Humor ist auch beim Wandern Würze, und jeder Rennstiegpilger wird erfahren, wie nöthig gerade dieser dort oben zuweilen wird. Auch sonst mag es bei den eingeflochtenen Erlebnissen bleiben, wie solche meine erste Wanderung bot, obwohl sich seitdem mancherlei am Rennstieg wandelte. Die Nase des trunkfesten Wirthes zu Neuenhof glänzt nicht mehr im Strahlenfeuer. Er ist ein stiller Mann geworden. Auch „Vater Langlotz“ ist an einem Wintertage 1895 heimgegangen, mit ihm ein Stück Geschichte des Inselberges. Alt-Brotterode ward ein Raub der Flammen. Auch in dem traulichen Forsthause Weidmannsheil ist´s jetzt stiller. Das schmucke Töchterlein blieb zwar der grünen Farbe treu, hat sich aber längst ein eigen Nest in der bayerischen Hauptstadt geschaffen. Nur die Alten halten droben unter den Tannen des Frankenwaldes noch gastlich Haus. –

Auch bei dieser Neuauflage habe ich es bei dem auf dem nordwestlichen Flügel des Gebirges allein üblichen altthüringischen Namen „Rennstieg“ belassen. Trotz berechtigter orthographischer Einwendungen und aller Bemühungen der wissenschaftlichen Litteratur, die Bezeichnung „Rennsteig“ einzuführen, hält der Thüringer längs des bezeichneten Gebirgstheiles an dem bisherigen Namen fest.

Möchte auch dieser Neuauflage überall warmherziges Entgegenkommen beschieden sein!

Allen Rennstiegfahrern aber herzlichen Wandergruß!

 

Waltershausen i. Thür., im Sommer 1899.                                                                        A. Trinius

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